Die Gäste der Herzenssache 2012


Roberto Jahn

Feuerwehrmann und erster deutscher Bikerpfarrer


Den Begriff drive in verbinden viele Menschen gedanklich mit dem Außenschalter an den Gasthäusern von Fastfood - Ketten für sicherheitsbewusste Autofahrer, die selbst beim Lunch nicht auf ihren Gurt verzichten wollen. Dass es auch drive in – Gottesdienste gibt, ist weniger bekannt. Dabei wird das Hindernis, dass Motorradfahren in der Kirche in der Regel eher unerwünscht ist, ganz pragmatisch überwunden: "Bikergottesdienste finden meist im Freien statt. Als Bühne wird zum Beispiel der Auflieger eines Trucks genutzt.", weiß Roberto Jahn zu berichten.

Der Marienberger ist als Motorradfahrer – Seelsorger in ganz Sachsen unterwegs. Dazu kommen Einsätze in ganz Deutschland sowie im Ausland. Angefangen hatte für den ausgebildeten Bäcker, der in der damaligen DDR seinen Wunschberuf als Kfz-Mechaniker nicht hatte erlernen dürfen, alles mit seiner Leidenschaft für Motorräder. Und mit dem Wunsch, nach einer weiteren Ausbildung zum Diplom-Religionspädagogen in Moritzburg Beruf und Hobby miteinander zu verbinden.

Ein kleines Heftchen mit dem Titel "In der Kirche riecht’s nach Leder", das ihm sein Großvater von einer Reise aus dem westlichen Teil des damals noch geteilten Deutschlands mitgebracht hatte, gab den entscheidenden Impuls. Heute ist Roberto Jahn als Bikerpfarrer bekannt und predigt jedes Jahr auf mehr als 20 Freiluftgottesdiensten, bei denen oft um die 100.000 PS – oder rund 1000 Besucher auf
ihren Motorrädern – anwesend sind. Und er ist sich sicher: Motorradfahrer sind unter ihrem manchmal etwas cool und distanziert anmutenden Outfit Menschen mit den gleichen Fragen, Freuden, Sorgen und Gefühlen wie diejenigen, die sich lieber auf vier als auf zwei oder drei Rädern fortbewegen.

Ausnahmsweise im Auto unterwegs ist Roberto Jahn als Einsatzleiter und Gruppenführer bei
Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr Gebirge, einem Ortsteil von Marienberg. Diese ehrenamtliche
Tätigkeit ist bei Jahns beinahe schon Familientradition: "Schon mein Großvater und mein Vater waren bei der FFW.", erläutert Herr Jahn. Als PA-Träger (PA: Atemschutzgerät, das den Träger mit sauberer Atemluft versorgt) bekämpft er das Feuer im Innenraum von Gebäuden, oft unmittelbar am Brandherd.

Roberto Jahn wird am 17.03.2012 zum Männerfrühschoppen in der Zwönitztalhalle Burkhardtsdorf zu Gast sein und von seinen Erlebnissen bei seiner Arbeit berichten.



  Wir danken den Unterst?tzern der Herzenssache 2016!
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