Die Gäste der Herzenssache 2008

Sabine Ball

Exmillionärin zu Gast in Burkhardtsdorf

1925 in Königsberg geboren, Bombardierung von Dresden am 13.02.1945 überlebt, im Alter von 24 Jahren Richtung USA ausgewandert, Anstellung als Hausmädchen, Hotelfachschule im Abendkurs, Managerin eines Yachtclubs in Miami Beach, Heirat mit Multimillionär Cliffard Ball. Nobles Leben als Millionärsgattin in Miami, Santa Barbara, Istanbul, Karatschi, San Francisco, New York. Eine steile Karriere.Dann Scheidung wegen Alkoholproblemen ihres Mannes. “The Land” nennt sie das Grundstück, das sie wenig später in Kalifornien kauft, um dort mit Hippies und Drogenabhängigen zu leben. Ihr Ziel: Den Menschen helfen, von ihrer Sucht loszukommen. Ein nicht alltäglicher Lebenslauf. Er gehört zu einer außergewöhnlichen Frau: Sabine Ball. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens reist sie unter anderem nach Indien, um den Buddhismus kennen zu lernen. Enttäuscht kehrt sie bald in die USA zurück. Dann lernt sie Jesus kennen. Sie kommt zum Glauben und wird Christin.

Nach der Wende kehrt Sabine Ball nach Deutschland zurück. Sie sucht sich 1992 eine Wohnung in Dresden und richtet in einem ehemaligen Spirituosenladen das Café Stoffwechsel ein. Es wird zur Anlaufstelle für Straßenkinder, heimatlose Jugendliche und Punks. Von der Millionärin zur Tellerwäscherin. Das Ziel, dem sie gemeinsam mit den Mitarbeitern des stoffwechsel e.V. ihr Leben widmet, ist beispielhaft: “Wir wollen retten, was andere fortwerfen: alte Möbel, alte Häuser oder – das Wertvollste – Kinder, Jugendliche. Menschen, die andere abgeschrieben haben. Kein Mensch ist in Gottes Augen wertlos. Er liebt die Menschen und kann in jedem Gutes wecken. In jedem!”

Diese gute Nachricht möchte Sabine Ball möglichst vielen Menschen nahe bringen. Deshalb ist sie unterwegs auf den Straßen der Dresdener Neustadt, auf Vortragsreisen in Schulen, in Gefängnissen, zu Frauenfrühstückstreffen und zu anderen Veranstaltungen!



† Sabine Ball, 09.09.1925 - 07.07.2009 -
Pressemeldung Leiter Ralf Knauthe stoffwechsel e.V.

Sabine Ball ist am 07.07.2009 im Alter von 83 Jahren in Dresden an Herzversagen gestorben.

Die gebürtige Königsbergerin überlebte 1945 den Luftangriff auf Dresden, wanderte anschließend nach Amerika aus, war in der High Society gern gesehene Millionärsgattin und später Hippie-Mutter ohne Vermögen.

Seit 1993 wirkte sie in der Dresdner Neustadt. Hier gründete sie den sozialdiakonischen Verein stoffwechsel e.V. und kümmerte sich um Kinder in besonderen Lebenslagen, gestrandete Jugendliche und von Freunden und Familie verlassene Häftlinge.

"Wir wollen retten, was andere fortwerfen" sagte Sabine Ball über sich und ihre Arbeit. Es ging ihr dabei um alte Möbel und verfallene Häuser, in erster Linie aber um das in ihren Augen Wertvollste: Kinder und Jugendliche, Menschen, die andere bereits abgeschrieben hatten.


"Jeder ist in Gottes Augen wertvoll. Er liebt die Menschen und kann in jedem Gutes wecken", so das Credo von Sabine Ball.

Seit ihrer Hinwendung zu Gott prägte ein konsequenter christlicher Glaube ihr Leben. Viele kennen sie als freundliche, mutige Dame mit ausgeprägtem Pioniergeist und dem unbedingten Willen, Menschen Gutes zu tun und in ihnen das Gute zu sehen und zu stärken. Um andere auf Gott aufmerksam zu machen hielt sie zahlreiche Vorträge. Über sich selbst sagte sie einmal:

"Ich bin kein guter Redner, aber ich kann mein Herz zeigen."

Der von Sabine Ball gegründete Verein hat mittlerweile mehr als 20 haupt- und eine große Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter. Er wird bereits seit 2005 nach einem offiziellen Stabwechsel von den Mitgründer Ralf Knauthe geleitet. Das Erscheinen ihres dritten Buches "Sabine Ball. Begegnungen und Erinnerungen" konnte sie nicht mehr erleben. Es erscheint im August 2009 als eine Art Vermächtnis.


Zusammenfassend stand ihr Leben unter dem biblischen Motto:
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit deinem ganzen Verstand und mit aller deiner Kraft!" Markusevangelium 12, 30

www.stoffwechsel.com www.sabine-ball-stiftung.de © stoffwechsel e.V. Ralf Knauthe, 08.07.2009